Wohin mit dem Kragen? Der Reflections-Sweater…

Diese wunderbare Wolle hatte ich beim Weihnachtseinkauf in meinem Lieblingswollladen extra für den Reflections-Sweater aus dem Buch “Contrasts” von Meiju K-P gekauft. Angeschlagen habe ich ihn dann an den freien Tagen nach Weihnachten – ein ganz großes Strickvergnügen, auch wenn ich mich nach ungefähr 10 Zentimetern doch noch dazu entschieden habe, zu ribbeln und statt Größe L vorsichtshalber doch Größe XL zu stricken – das Zopfmuster zieht sich wirklich sehr zusammen. Dafür strickt es sich aber ausgesprochen kurzweilig, und weil die Rückseite in glatt rechts gestrickt wird, hält sich die Zopferei auch einigermaßen in Grenzen und man kommt gut voran.

Ich habe schon lange nicht mehr von unten nach oben gestrickt und war mehr als einmal ein bisschen unsicher, unter anderem, was die Höhe bis zum Armausschnitt und auch die Höhe der Armausschnitte selber betrifft. Ein paar Zentimeter mehr hätten es dann auch in beiden Fällen gerne sein dürfen, aber es geht gerade noch so. Vor allem die Ärmel hätten wirklich nicht enger sein dürfen, sind aber noch in Ordnung. Was aber leider nicht in Ordnung ist, das ist der Halsausschnitt, bzw. der Kragen. Wobei vermutlich nicht der Kragen daran Schuld ist, dass der Pullover nicht richtig gut sitzt und die Tendenz hat, nach oben zu “krabbeln”.

Ich glaube, es liegt eher daran, dass die Schulterpartie viel zu “abschüssig” ist und die starke Schrägung einfach nicht zur wirklichen Anatomie – zumindest meiner Schultern – passt. Wobei gerade die Schulterkonstruktion es mir wirklich angetan hatte. Vorder- und Rückenteil werden nämlich, nachdem der Armausschnitt die richtige Höhe hat, wieder zusammen auf die Nadel genommen und in Runden und mit Abnahmen fertig gestrickt. Sieht zwar toll aus, sitzt bei mir aber nicht. Da helfen auch die verkürzten Reihen, die es stricktechnisch ganz schön in sich hatten, nicht wirklich weiter….

Was aber hilft – aber fragt mich nicht, warum das so ist – ist, denn Kragen nach innen umzuschlagen. Dann sitzt der Ausschnitt besser und nichts beutelt mehr. Sehr seltsam, aber Hauptsache, es funktioniert. Ob aus diesem Grund vielleicht das putzige Foto im Buch entstanden ist? Jedenfalls schlage ich lieber den Kragen nach innen, zumal diese Armhaltung ja alles andere als alltagstauglich ist.

Das Garn gefällt mir ausgesprochen gut – nicht nur die Farbe. Es ist leicht griffig und trotzdem weich und ergibt ein ganz besonders schönes Maschenbild, für Zopfmuster eine ausgesprochen gute Wahl. Ich hätte es aber ruhig mit einer halben Nadelstärke mehr stricken können, das Gestrick ist ganz schön warm und kompakt. Jedenfalls ist mein erstes fertiges Strickteil in diesem Jahr ein durchaus tragbarer Pullover geworden, auch wenn der Kragen erst einmal seinen richtigen Platz finden musste.

Mein Reflections-Sweater

Die Anleitung ist aus dem Buch “Contrasts” von Meiju P-K, erschienen im Laine-Verlag und auf englisch.
Das Garn: 560 Gramm John Arbon Devonia DK in der Farbe Sage Sprig, gestrickt mit Nadelstärke 4
Größe XL

6 Kommentare zu „Wohin mit dem Kragen? Der Reflections-Sweater…“

  1. Wunderschönes Teil und die Devonia habe ich auch schon mit Vergnügen gestrickt. Ich muss dir total zustimmen, die Devonia verträgt eine größere Nadelstärke. Ich habe den Modern Art Pulli damit gestrickt und eine NS mehr hätte ihm gut getan. Liebe Grüße Gaby

    1. Ja, ich finde vor allem, dass das Garn nach dem Baden noch sehr “aufflufft”. Beim nächsten Mal also wirklich größere Nadeln. Der Modern Art Pulli ist auch so ein wunderschönes Teil, ich hoffe, Du magst ihn trotzdem tragen! Liebe Grüße von Gabi

  2. Liebe Gabi,
    eine tolle Farbe hast du dir für den Pulli ausgesucht. Und eine gute Lösung für den Kragen gefunden! Ich selbst habe schon Pullis mit genau diesem Problem besessen (allerdings gekaufte 😇) und den Kragen dann nach innen geschlagen. Ein toller schöner Pulli, und vor allem steht er dir sehr, sehr gut!

    Lieben Gruß
    Sabine

  3. Liebe Gabi,
    da hast Du wieder einen wunderschönen Winterpulli gestrickt. Er sieht richtig edel aus. Irgendwie haben Projekte wohl immer mindestens eine Tücke. Der nach innengeschlagene Kragen gefällt mir und unter einer Jacke kann er für draußen auch mal wärmend hervor gezuppelt werden. Die aufwerfende Falte kommt bei so manchen Designs vor.
    Heftig angeschrägten Schultern wurden mir bei einem Model schon sehr zum Ärgernis. Meine Strickplanung für den Reflections ist leider nun ein bisschen ins Wanken gekommen.

    Aber er sieht so so schön aus.
    Ich wünsche Dir viel Freude mit dem Pulli.

    Liebe
    Grüße Gaby FR

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