Mein Celeste-Sweater: Kleine Katastrophen und ein Happy End

Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Beim Sortieren meiner Wollreste drängte sich der Celeste-Sweater regelrecht auf, also habe ich ganz arglos die kurzweilige und wirklich einfache Rundpasse angeschlagen. Während des Strickens fand ich dann einige der ursprünglich geplanten Farben nicht mehr so richtig passend, also habe ich den Colorwork-Teil nur aus der Haupt- und drei Kontrastfarben gestrickt. Es war mir ja schon klar, dass ich das Muster dann ein bisschen modifizieren müsste, womit ich aber nicht gerechnet hatte war, dass mir auf den allerletzten Metern das dunkle Grün ausging. In Ermangelung passenderer Reste habe ich schließlich zum übriggebliebenen Baumwollgarn meiner letzten Baker’s Twine Topflappen gegriffen. Das fühlte sich regelrecht verwegen an, aber für ein paar Meter noch ein neues Knäuel zu kaufen, das war mir wirklich zu blöd. Klar sieht man es, aber glücklicherweise ist der Übergang hinten.

Nachdem diese Hürde genommen war, hätte ich ja gerne weitergestrickt. Stattdessen habe ich aber erst einmal auf das nachbestellte Garn in der Grundfarbe gewartet und mich gar nicht mal so wenig über die chaotische „Kundenberatung“ von Linde Hobby geärgert. Dort wird mit „blitzschnellem“ Versand geworben, nachdem aber eine Woche lang der Bestellstatus auf „Ware wurde elektronisch angekündigt“ stand, habe ich dann doch mal nachgefragt. Die Antworten reichten dann von „schon längst versandt“ über „wurde bereits gescannt“ bis zu „wird in den nächsten Tagen gescannt“ (was auch immer das heißen sollte), bis hin zu einer Mail in spanischer Sprache. Als ich schon dachte, ich müsste die Bestellung abschreiben, kam dann zum Glück Bewegung in die Sache und endlich konnte ich weiterstricken.

Glatt rechts in der Runde geht ja auch flott voran, und weil das Halsbündchen und die Ärmel mir italienisch abgekettet so gut gefielen, habe ich das, entgegen meiner üblichen Gewohntheit, am unteren Bündchen auch gemacht. Dann ging es auch gleich ab in die Waschmaschine – hier drehen eigentlich alle meine Strickstücke nach der Fertigstellung ihre Runden und es ist noch nie etwas passiert. Woran ich nicht gedacht hatte: morgens hatte ich den Bezug meines Ohrensessels abgezogen und gewaschen und dabei ziemlich üppig ein Vorwaschspray verwendet, auf dem ausdrücklich steht, dass es für Wolle und Seide nicht geeignet ist. Ich vermute, dass davon noch Rückstände in der Maschine waren, die dafür sorgten, dass der Pulli nun ganz leicht angefilzt ist. Das geht aber gerade noch so, was aber gar nicht ging war das untere Bündchen, dass mir viel zu eng war. Wie schade um die stundenlange Fleißarbeit, ich hätte heulen können. Aber es half ja nichts – und bei so einer italienischen Abkettkante hilft dann nur noch die Schere.

Keine Frage, ich habe eine Menge Strickstücke, die sehr viel perfekter sind, aber trotzdem mag ich auch meinen Katastrophensweater und habe ihn auch bei den derzeit winterlichen Temperaturen schon getragen und fühle ich wohl mit ihm – also gab es doch noch ein Happy End!

Der Celeste-Sweater

Die Anleitung: Celeste Sweater von Petite Knit, Kaufanleitung, auch auf Deutsch, bei Ravelry
Das Garn: 8,5 Knäuel Drops Lima in der Farbe Perlgrau und verschiedene Reste in passender Garnstärke, gestrickt mit Nadelstärke 3,5 und 4, Größe: L

Mehr dazu bei Ravelry, wo ich jetzt auch als „Schafmitschal“ zu finden bin.

2 Kommentare zu „Mein Celeste-Sweater: Kleine Katastrophen und ein Happy End“

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