Gerade in letzter Zeit habe ich immer mal wieder von der einen oder anderen Strickbloggerin gehört, dass sie etwas im Zusammenhang mit einem Strickstück „gefühlt“ hat. Kommt nur mir das so vor, oder ist dieser Ausdruck auch ein wenig ein neuer Trend? Bis vor kurzem hätte das jedenfalls nicht zu meinem Sprachgebrauch gehört, ich hätte wohl eher gesagt, dass ich etwas sehe (oder eben auch nicht).
Aber inzwischen bin ich eines Besseren belehrt worden, und zwar vom Strickleben selbst. Möglicherweise lag es auch an der wirklich fiesen Sommergrippe, die mich erwischt hatte. Jedenfalls habe ich es wirklich aber auch so gar nicht mehr gefühlt, dass aus diesem Garn der ursprünglich geplante Mesh-Sweater werden wollte – dafür aber unbedingt ein Anker’s Summer Tee.
Dass das genau die richtige Anleitung für einen schnupfenvernebelten Kopf sein würde, das habe ich jedenfalls ganz deutlich gefühlt. Ich stricke es auch nicht das erste Mal, allerdings ist mein letztes naturfarbenes Sommershirt inzwischen in den Kleiderschrank einer lieben Freundin umgezogen, weil es mir ein wenig zu kurz war.
Ganz ohne Modifikation ging es aber doch nicht, denn so ein paar verkürzte Reihen für eine höhere Rückenpartie mussten schon sein. Außerdem habe ich ein paar Raglanzunahmen weggelassen, damit mir das Ganze nicht zu oversized wird. Ach ja, und ich habe italienisch abgekettet, weil das zurzeit meine liebste Abkettmethode für Bündchenmuster ist.
Und es ist genau so geworden, wie ich es mir so vorgestellt hatte. Wie gut, dass ich meinem Strickgefühl gefolgt bin. Jetzt ist nur die Frage, woraus ich den Mesh-Sweater stricken soll. Denn dass ich den gerne in einer sommerlichen Version im Kleiderschrank hätte, das fühle ich schon irgendwie.
Anker’s Summer Tee
Die Anleitung „Anker’s Summer Tee“ von Petite Knit, auch auf Deutsch, gekauft bei Ravelry
Das Garn: 350 Gramm Drops Belle in der Farbe 26 (Perle), gestrickt mit Nadelstärke 3,5, Größe 5