Oh, wie schön…

…das war mein erster Gedanke bei der Anprobe meines neuen Sommerpullis, und da bestand er gerade einmal aus der fertigen Passe. Ich war eigentlich ein wenig skeptisch, wie sich die Kombination aus Blattmuster und dem eher rustikalen Baumwoll-Leinengarn so machen würde, aber mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden – und in das Blattmuster ganz verliebt…

Auch mein drittes Egostrik-Projekt gefällt mir ausgesprochen gut (hier Egostrik eins und Egostrik zwei), dieses Mal gab es aber viele Modifikationen. Gestrickt wird “Dahlia” top-down und ich habe ohne Halsbündchen einfach nach einer Runde in glatt rechts mit dem Blattmuster begonnen. Die Passe ist in Größe L gestrickt, die Raglanzunahmen habe ich so verschoben, dass sie jeweils genau in das Blattmuster übergingen und den Rest habe ich nach Gefühl gestrickt. Und es ist dann auch genau so geworden, wie ich es mir gewünscht habe – leicht oversized und nicht zu kurz. Das ist ja das Schöne bei Top-down-Projekten, dass man sie während des Strickens so gut anpassen kann.

Wie so oft, wenn ich Garne aus Baumwolle oder Leinen verstricke, habe ich an den Seiten eine Fake-Naht (1 li, 1 re, 1 li) gestrickt, in der sich die Fäden unauffällig vernähen lassen.

Meine Ärmel haben eine 5/8-Länge und ich hatte mir als Abschluss einen Mausezähnchen-Rand vorgestellt, ich fand das Lochmuster dann aber so schön (und so passend zum Gesamtbild), dass ich es so gelassen habe und im Anschluss eine Runde links, eine Runde rechts gestrickt und dann rechts abgekettet habe. Genauso so habe ich auch den unteren Abschluss gestrickt. Für das Halsbündchen habe ich die Maschen aufgenommen, 2 Runden rechts, 1 Runde links und 1 Runde rechts gestrickt und dann abgekettet. Diesen Rand habe ich beim Edie-Shirt kennengelernt und seitdem schon häufiger gestrickt.

Das leidige Ärmelstricken habe ich wieder schnellstmöglich hinter mich gebracht: ich stricke nach der Ärmelabtrennung den Körper so weit, bis das aktuelle Knäuel zu Ende ist – dann ist es mir nicht im Weg – und dann stricke ich die Ärmel wie immer mit zwei Rundnadeln. Und mit fertigen Ärmeln sieht das Strickstück dann auch schon viel mehr nach etwas aus – ein schöner Ansporn, wenn noch viele (langweilige) Runden in glatt rechts vor mir liegen. Übrigens vernähe ich auch immer schon einmal zwischendurch ein paar Fäden, das finde ich nämlich mindestens genau so lästig wie das Ärmelstricken…

Fäden zu vernähen gab es hier eine Menge – zwei der insgesamt verbrauchten 8 Knäuel haben mich nämlich mit ihren bis zu 6 Knoten schier zur Verzweifelung gebracht. Das ist aber auch das Einzige, was es an dem Garn zu meckern gibt, für mich ist es das perfekte Sommergarn, das ich gerne stricke und gerne trage.

Mein Dahlia-Top habe ich auch gleich eingeweiht, es ist genau richtig für den sommerlichen Frühling, den wir hier in Hamburg gerade haben.

Die Anleitung: Dahlia aus dem Buch Egostrik von Lene Holme Samsøe (auf Dänisch)
Das Garn: 400 Gramm Drops Belle in der Farbe Silbergrau (06)
Die Nadeln: Stärke 3,5

Meinen neuen Sommerpulli zeige ich auch bei RUMS und bei Maschenfein.

1 Kommentar zu „Oh, wie schön…“

  1. Deine tollen Detailfotos und die perfekt gefertigte Rundpasse in deinem Sommerstrickmodell ist wirklich sehr schön.
    Die Idee zur Fake-Naht hab ich beim stricken in Runden mittlerweile auch schon aufgegriffen,
    Schon 1 linke Masche in jeder 2.Reihe macht eine feine Linie und ist wirklich das beste Versteck.
    LG Gaby Frbg

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