Na, es geht doch!

Ja, und beim zweiten Mal geht es auch immer schneller. Damit hat mich schon während der Ausbildung mein Meister getröstet, wenn mitten in einem komplizierten Tabellensatz plötzlich der Computer abstürzte (was gar nicht so selten vorkam). Auf jeden Fall war – nach dem ersten Strickmalheur – auch der zweite Versuch, den Poet-Pullover auf die Nadeln zu bekommen, deutlich einfacher und schließlich erfolgreich.

Nach dem ersten gescheiterten Versuch in Größe L war es eine gute Idee, es lieber mit Größe M zu versuchen. Auch die Tücken der Anleitung, bei der neben Unklarheiten und diversen Fehlern auch noch im Druck eine wichtige Linie verrutscht war, durchschaute ich beim zweiten Versuch dann so langsam. Leider ist die Qualität der Anleitungen, was die Umsetzung im Laine-Magazine betrifft, meiner Meinung nach unglaublich schlecht und vermutlich nicht von Menschen gemacht, die jemals eine Stricknadel in der Hand gehalten oder auch nur ein Wollknäuel aus der Nähe gesehen haben.

Dafür kann dieser wunderschöne Pullover natürlich nichts (ebenso wenig die Designerin Sari Nordlund, die sich da wirklich ein sehr schönes Pulloverdesign ausgedacht hat). Allerdings verlangt das Muster eine Menge Aufmerksamkeit – sehr kurzweilig, aber definitiv nichts, was man mal eben so zwischendurch strickt. Aber für den entspannenden Zwischendurch-Strick hatte ich ja meine Baker’s Twine Topflappen.

Trotz aller Aufmerksamkeit habe ich diesen Pullover aber gefühlt doppelt gestrickt, weil ich doch oft wieder im Muster zurück musste. Es verzeiht keine Fehler und jede noch so kleine Mauschelei wäre einfach zu sehr aufgefallen. Ich habe das erste Mal ernsthaft über eine Safety- bzw. Lifeline nachgedacht, allerdings ist mir bis jetzt nicht klar, wie man zum Schluß diesen Sicherungsfaden wieder entfernt. Ich stelle mir das sehr fummelig vor und habe es dann lieber gelassen. Kennt sich jemand damit aus, wie man eine Lifeline wieder los wird? Ich freue mich über Tipps!


Jetzt bin ich aber nur noch froh, dass ich durchgehalten habe – er ist so schön geworden und passt perfekt.

Sehr glücklich bin ich auch über die Wahl des Garns – Trio von Horstia – dass ich bei meinem Ausflug zum Fabrikverkauf Anfang März erstanden hatte.

Die Leinen-Baumwoll-Mischung hat eine etwas rustikale und leicht glänzende, melierte Optik, die einen schönen Kontrast zum üppigen Muster bildet. Das Maschenbild ist klar und der Griff genau so weich und trocken, wie ich es für einen Sommerpullover gerne mag. Und die Farbe erst – ein wunderschönes Graublau! Jetzt kann es warm werden!

Mein neuer Frühlingspullover

Die Anleitung: Poet von Sari Nordlund aus dem Laine Magazine No. 6 (die Anleitung gibt es inzwischen auch einzeln als englische Kaufanleitung bei Ravelry)
Das Garn: 420 Gramm Horstia Trio in der Farbe 28 (Silber Graublau)
Größe: M
Nadelstärke: 3,25 (und 2,5 für die Bündchen)

Diesen Beitrag verlinke ich beim Creadienstag und bei Maschenfein.


5 Kommentare zu „Na, es geht doch!“

  1. Liebe Gabi,

    der Pulli ist ein absolutes Meisterwerk! Ich bin total begeistert und würde ihn am liebsten auch auf meine Liste setzen, doch deine Bemerkungen zur Anleitung flößen mir doch gerade so einiges an Respekt ein 😉 Zur Entspannung hätte ich aktuell aber auch die Bakers Twine auf den Nadeln 😉
    Ganz liebe Grüße
    Bine

  2. Wunderschön!
    Eine Lifeline ist bei solchen Mustern für mich essentiell. Ich nehme lange, dünne, glatte Fäden (z.B. Lace-Wolle-Reste, auch schon Tahnseide (ungewachst, hihi). Die ziehe ich mit einer Sticknadel am Seil der Rundstricknadel entlang durch die Maschen. Beim Abstricken möglichst nicht mit einstricken. Dann lässt sich der Faden, sobald man ihn nicht mehr braucht, problemlos von der Seite aus rausziehen.
    Solltetst du sie brauchen: bis zur Lifeline auftrennen und daran entlang die Maschen wieder aufnehmen
    Gruß Jutta

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