Mit Flausch gegen Februar-Frust

Auf der Liste der unbeliebtesten Monate steht bei den meisten Menschen vermutlich der November ganz oben. Bei mir hat der Februar aber die Nase vorn. Auch wenn die Tage inzwischen spürbar länger werden und morgens schon die Vögel zwitschern, so habe ich doch das Gefühl, dass nach den vielen dunklen und kalten Monaten jetzt meine Geduld mit Schmuddelwetter und grauen Tage ganz und gar aufgebraucht ist. Und dieses Warten auf den Frühling führt dann auch schon mal zu ausgeprägtem Februar-Frust.

Rechts der Aaboulevarden-Sweater – schön, aber einfach nicht flauschig genug…

Da hilft natürlich Stricken. Flauschiges Stricken! Also habe ich meinen ursprünglichen Plan, mit dem Aaboulevarden-Sweater aus dem Buch „Strik til vinter“ einen flauschfreien „Übergangspullover“ zu stricken, wieder aufgegeben und stattdessen den Ribbed Jumper von Anne Ventzel angeschlagen. Beide Pullover werden aus einer Mischung aus Merino und Leinen gestrickt, glücklicherweise hatte ich auch noch die passenden Mohairknäuel hier, um an einem stürmischen, dunklen Februarnachmittag gleich loszulegen.

Der Ribbed Jumper gefiel mir schon lange, einzig die sehr, sehr tiefe Raglanlinie störte mich. Es war aber eine Kleinigkeit, sie zu modifizieren, allerdings ist sie doch ein wenig üppiger ausgefallen, als eigentlich geplant war. Ich stricke ja ganz besonders gerne Anleitungen von skandinavischen Designerinnen, finde es aber immer schade, dass in den allermeisten Fällen Maßangaben und -skizzen eher sparsam angegeben werden.

Vor allem bei den Ärmeln fiel es mir schwer, mich für den Beginn der Abnahmen zu entscheiden. Erst waren sie ein wenig lang, beim Tragen wurden sie dann aber doch ein wenig kürzer. Ein Glück – auch wenn ich mir dieses Phänomen nicht so richtig erklären kann. Erklären kann ich aber, warum ich am liebsten erst die Ärmel stricke. Wie die meisten Strickerinnen bin auch ich nicht der größte Ärmel-Strick-Fan, ein Grund, diese Arbeit gleich hinter mich zu bringen, wenn noch nicht so viel Strickzeit im Projekt steckt. Außerdem ist dann auch noch nicht so viel Gewicht auf den Ärmelnadeln, was das Stricken für mich deutlich angenehmer macht.

Wobei das Gesamtgewicht sich hier auch in Grenzen hält – noch ein Vorteil von Flausch, der zwar für viel Volumen sorgt, aber wenig auf die Waage bringt. Hier schneit es übrigens heute zwischendurch immer mal wieder, da ist dieses Pullover genau richtig, um in kuscheligem Flausch weiter auf den Frühling zu warten.

Mein neues Projekt ist übrigens der Cardigan „Alku“ aus dem wunderschönen Buch „Contrasts“, das ich zu Weihnachten bekommen habe. Ein echter Kontrast ist hier auch die Farbe – so ein Rosa ist ja eher unüblich für mich. Ich bin auch noch ein wenig unsicher, ob mir das hier wirklich gefällt. Aber immerhin ist das Stricken sehr unterhaltsam.

Ribbed Jumper

Anleitung direkt bei Anne Ventzel gekauft, auch auf Deutsch erhältlich
Das Garn: jeweils knapp 6 Knäuel Isager Merilin in der Farbe 3s und Drops Kid Silk in der Farbe Mondschein (44)
Nadelstärke: 3,5 und 4 mm
Größe: L
Mehr dazu auch bei fraustrickt/Ravelry

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