Das Jahr 2018 war für mich ein richtig gutes Strickjahr – es gab eine Menge schöner, spannender und auch ungewöhnlicher Projekte, manche mit holprigem Start (wie hier), manche eine echte Herausforderung (meine Lotta), manche auch schier zum Verzweifeln (ich sage nur “Brioche”) aber es gab keine Totalausfälle – auch wenn die fertigen Teile dann unterschiedliche Plätze auf meiner Lieblingsteile-Skala einnahmen.
Und dann gab es ausgerechnet zum Jahresende gleich zwei echte Problemfälle auf den Nadeln…
Das erste ist (bzw. war) ein Pullover in falschem Patentmuster, gestrickt nach eigener Anleitung, wie schon vor ihm ein viel geliebter Pullover aus der Drops Belle. Nur, dass sich die Neuauflage aus der Drops Sky überhaupt nicht so entwickelte, wie geplant. Aber das ist eine längere Geschichte und bis jetzt ist das Ende auch noch offen, nur so viel: der fast fertige Pullover wurde komplett geribbelt und zur Zeit ist ein neuer Versuch auf meinen Nadeln…
Zu einem richtigen Strickkrimi wurde dann aber der an sich unspektakuläre Loop aus verschiedenen Mohair-Resten, über den ich hier schon berichtet habe.
Früher fand ich Mohair immer pieksig, kratzig und viel zu fusselig, davon kann hier zum Glück aber keine Rede sein. Bei der Farbkombination, die ich den Probeknäueln für No Frills– und Girlfriends-Cardigan zu verdanken habe, war ich erst ein wenig skeptisch, aber gerade die Kombination mit Grau und Currygelb verhindert das Abdriften ins Bonbonfarbene.
So ein einfaches Rechteck in glatt rechts ist ja nun wirklich nicht spannend – wohl aber die Fertigstellung. Es sollte ja ein Loop werden und der Plan war, beide Seiten im Maschenstich zu verbinden. Was ich nicht bedacht hatte: dazu muß der Faden zweimal durch jede Masche, und das bekommt so einem zarter Mohairfaden gar nicht gut. Weil ich aber mitten in der Nacht den Loop unbedingt fertig machen wollte, habe ich das einfach verdrängt – bis dann angesichts der fertigen Naht das böse Erwachen kam. Die Naht so schlimm aus, so unregelmäßig und unansehnlich, dass ich sie gleich wieder aufgetrennt habe. Aber wo schon das Zusammennähen mit dem zarten Mohairgarn nicht funktionierte, da wurde die Aufgabe, alle Maschen wieder heile auf die Nadeln zu bekommen, ein regelrechter Strickkrimi und ich sah mitten in der Nacht schon vor meinem inneren Auge den zarten Mohairflausch in den Mülleimer wandern. Ausgeschlafen und mit dem Three-Needle-Bind-off ergaben dann aber auch auch die inzwischen schon ziemlich ramponierten Maschen eine einigermaßen ordentliche Naht, nicht perfekt, aber deutlich besser als vorher.
So gab es dann doch noch ein Happy End für mein Strickjahr 2ß18 und für den Mohairloop und ich starte mit einem Traum aus Flausch und (für mich ganz ungewöhnlichen) zarten Farben ins neue Jahr und nehme ihn zur Zeit kaum noch vom Hals.
Mein Mohair-Loop
Je Nadel 110 Maschen mit Judys Magic Cast-on
Nadelstärke 3
Breite: 45 Zentimeter
Länge offen: 120 cm
Farbfolge: grau, curry, dunkelrosa, hellrosa, dunkelgrun, hellgrün – die Breite der Streifen variiert
Garnverbrauch: 67 Gramm
Mehr über den Mohairloop und meine anderen Strickprojekte gibt es bei Ravelry (fraustrickt)
Ein schöner Jahresrückblick. Da sind ja tolle Modelle entstanden.
LG
Ingrid
Der Überblick übers Jahres-Gesamtwerk ist ja höchst eindrucksvoll!
Alles Gute fürs neue Jahr und dass Du Dein Problemkind schnell in den Griff kriegen mögest.
Liebe Grüße, Ute
Ja, ich habe selbst ein bisschen gestaunt, was ich so alles fabriziert habe. Und vielen Dank für die guten Wünsche, das Problemkind ist inzwischen auf einem guten Weg…
Liebe Grüße von Gabi