So schön fand ich diesen Sweater nach einer Anleitung von Paula M. auf Anhieb, dass ich mich gleich auf die Suche nach Garn gemacht habe. Ganzjahrestauglich sollte es sein, und das war gar nicht so einfach zu finden. Schließlich fiel mir die Hamburger Wollfabrik ein, und da bin ich dann auch tatsächlich fündig geworden, auch wenn es gar nicht so einfach ist, dort ein Garn ohne Kunstfaserbeimischung zu finden.


Worüber ich mir im Vorfeld nicht wirklich Gedanken gemacht hatte, war die Tatsche, dass so gut wie alle Wollfabrik-Garn nicht verzwirnt sind, dass sie also aus vielen einzelnen Fäden bestehen, und wenn man dann, so wie ich, mit zwei Konen gleichzeitig strickt, hat man es eben auch mit viel mehr Fäden zu tun. Und dann auch noch Zopfmuster zu stricken – das kann schon ganz schön anstrengend werden.
Mindestens genau so anstrengend fand ich die Anleitung. Ich hatte vorab gar nicht darauf geachtet, aber die komplette Anleitung ist ausgeschrieben – und das mir, die ich doch am allerliebsten nach Charts stricke. Aber nur waren Garn und Anleitung schon da, also habe ich mich durchgekämpft – und „durchgelesen“. Aber immerhin sind die Anleitungen von Susanne Müller aka „Paula M“ gut durchdacht und das Muster strickt sich so eingängig, dass man es ziemlich schnell im Kopf hat und dann eben nicht Zeile für Zeile durchlesen muss.

Da ging es dann glücklicherweise beim zweiten Anlauf auch gleich schneller, denn der erste Versuch war mir dann doch deutlich zu klein. Mit Maschenproben im Zopfmuster ist es eben auch immer so eine Sache, denn ein ganzes großes Strickstück verhält sich eben doch anders als ein kleines „Läppchen“. Gestrickt wird von oben nach unten, bzw. von hinten nach vorne, den Anfang macht der obere Rücken, also war relativ schnell zu sehen, wie breit das Rückenteil werden würde. Ich habe dann also schließlich Größe 3 gestrickt und kleiner hätte es auch wirklich nicht sein dürfen. Wie man sieht ist mein Hanna Sweater sehr weit davon entfernt, sehr, sehr oversized zu sein. Gewachsen ist der Pullover nach dem Baden übrigens auch nicht, weder in die Länge, noch in die Breite.

Blöderweise hatte ich mich darauf aber schon ein wenig verlassen, also musste ich das ganze schöne italienisch abgekettete Bündchen noch einmal auftrennen – da hilft bei mir auch wirklich nur die Schere – und habe dann noch zwei Zopfmusterrapport angestrickt.


So richtig schön ist neben dem Zopfmuster vor allem die Schulterlinie, und ich finde auch, dass diese „Drop Shoulder“ (keine Ahnung, wie die richtige deutsche Übersetzung lautet) nicht nur toll aussieht, sondern auch gut sitzt. Natürlich habe ich, wie meistens, den Kragen ein wenig modifiziert und einen Rollkragen gestrickt, der nach innen oder außen umgeklappt werden kann



Und da ist er nun, der fertige Sweater, und die ganze Anstrengung hat sich zum Glück dann doch gelohnt. Schönes Muster, weiches Garn und perfekte Passform – was will man mehr…
Mein Hanna Sweater
Die Anleitung: „Hanna Sweater“ von Susanne Müller, eine Kaufanleitung, erhältlich bei Ravelry
Das Garn: 615 Gramm Merino-Bambus-Baumwoll-Mischung von der Hamburger Wollfabrik 5286, gestrickt mit Nadelstärke 4,5
Größe: 3