Früher war alles viel schlechter

Die Überschrift dieser Woche war “Veränderung”. Erinnert sich noch jemand an die Opodeldoks aus der Augsburger Puppenkiste? Das ist eine kleine Familie, die im Grasland lebt und Hühner züchtet. Ja, und der Großvaters sagt gerne bei jeder Gelegenheit: „Früher war alles viel schlechter…“. An ihn musste ich diese Woche gleich mehrmals denken.

Ein neuer Rechner ist endlich bei mir eingezogen. Ich hatte mich lange gesträubt und staune immer noch, wie problemlos und schnell er dann eingerichtet war. Das kenne ich noch ganz anders…

Und dann meinte mein Kind, dringend eine neue dunkelblaue Mütze zu brauchen. Da hatte ich sofort die Two by Two Mütze im Sinn, die ich schon einmal als Spende gestrickt hatte. Die ganze Woche war aber schon arg ausgebucht, also schnell am Sonntag online Wolle bestellt, sie mittwochs aus der Packstation geholt und am Freitag war die Mütze tragefertig.

Anleitung: Two by Two-Hat von Anne Gagnon (freie Anleitung)
Garn: 77 Gramm Drops Cotton Merino in der Farbe Marine (08)
Nadelstärke: 3,5

Ich liebe es sehr, in Wollgeschäften zu stöbern, Garn anzufassen, Farben zu vergleichen und mich mit anderen Strickerinnen auszutauschen. Aber das dauert seine Zeit – ich erinnere mich noch an meinen letzten Ausflug in einen Wollladen – da ist eine Online-Bestellung einfach unschlagbar.

Passend dazu war im Job diese Woche die EuroCIS, eine Messe rund um neue Technologien im Handel, ein großes Thema. Unglaublich, was da für Veränderungen auf uns zukommen. Bei „smarten“ Einkaufswagen, die uns anhand der Einkaufsliste auf unserem Smartphone durch den Laden lotsen und Künstlicher Intelligenz, die für die Auswertung unserer Nutzerdaten eingesetzt wird, kann einem schon ein bisschen Angst und Bange werden  (ja, manches war früher auch besser…).

Ich habe jedenfalls bei meinem neuen Rechner gleich die Sprachassistentin ausgeschaltet. Ich will nicht mit meinem Computer sprechen. Und ich will auch nicht nur online kaufen, sondern auch viel in echten Wollläden stöbern. Der nächste Ausflug ist schon geplant…

Vorher zeige ich Euch aber noch mein Heaven and Space-Tuch, das so ganz gemütlich zwischendurch entstanden ist. Hier habe ich schon von den Anfängen berichtet.

Anleitung: Heaven and Space von Martina Behm (Kaufanleitung)
Garn: 100 Gramm Isager Alpaca 2, Farbe 21 (ein wunderschönes Tomatenrot), gekauft beim letzten Dänemark-Urlaub
Nadelstärke: 3,25

Und dann treffe ich mich sehr gerne zum Samstagsplausch von Andrea mit vielen von Euch (schön bequem von meinem Sofa aus). Das hätte es vor ein paar Jahren noch nicht gegeben. Früher war halt alles viel schlechter…

7 Kommentare zu „Früher war alles viel schlechter“

  1. Moin,
    Ja früher hätten wir uns in Echt treffen müssen, um zu plaudern. So finde ich es aber auch sehr schön, denn so viele Strickerinnen hätte ich im Leben nicht kennengelernt.
    Ich gehe nach wie vor gerne in Wollläden. Bestellen ist für mich einfach keine Option. Aber Berlin hat ja auch genug schöner Läden, man bekommt fast jede Qualität.
    Die Mütze musste ich mir gleich speichern. Die ist einfach mal klasse. Ich glaube, die bekommt der Kerl noch schnell gestrickt…
    Liebe Grüße
    Andrea

  2. Hallo ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ich lieber in das Geschäft gehe. Ich habe per online mich schon oft vertan.
    Aber manchmal geht es nicht anders. Herzlichen Gruß Sylvia

  3. Im Netz ist das Aussuchen der Farben vielleicht schneller geschehen – aber so schön vergleichen wie im Wollladen kann man da nicht 🙂

  4. Ach manchmal sehne ich mich nach früher zurück, als noch nicht alle etwas von mir wollten und ich frei Atmen konnte:-)
    Das Mützen stricken geht ja bei dir schneller als bei mir eine kaufen.
    Toll geworden deine Stricksachen.
    L G Pia

    1. Dankeschön! Früher oder später klappt das bestimmt auch mit dem Durchatmen wieder besser – bei mir hat es jedenfalls funktioniert, hat auch was mit Veränderung zu tun 🙂 Der Sohn einer Freundin fragte mich tatsächlich mal: “Wieso hast Du denn noch eine Mutter? Du kannst Dir Deine Brote doch schon selber machen…” LG Gabi

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