…selten hat dieser Spruch so gut gepasst wie bei meinem langersehnten Dänemark-Urlaub Anfang März. Ich dachte doch wirklich, dass ich verschont bleiben würde, und dann hat mich das blöde Virus gleich zu Anfang meines Urlaubs erwischt. Gedacht hatte ich auch, dass Mann und Sohn ein paar Tage später nachkommen würden, aber daran war erst einmal nicht zu denken. Die ersten zwei Tage ging es mir gar nicht gut, aber der Kühlschrank war gefüllt und so mitten in den dänischen Dünen zu wohnen war sogar mit Fieber und Kopfweh noch schön. Und bei geöffneter Terrassentür hörte man das Meer… Strandspaziergänge mussten auch ausfallen, ich war schon froh wenn es mir gelang, die kleine Hausdüne zu erklimmen.
Dänemark geht bei mir wirklich immer, das hat sich hier mal wieder gezeigt. Irgendwie war es sogar besonders gemütlich, die Füße hochzulegen, das Kaminfeuer zu genießen, in den Himmel und auf die Dünen zu schauen, Bücher zu lesen, Hörbucher zu hören und natürlich zu stricken – aber auch hier kam es dann anders….
Ich hatte mir gedacht, der Coral-Reef-Wrap wäre sicher ein schönes Mindless-Projekt für die Urlaubstage. Nach Anleitungen von Lisa Hannes habe ich schon gestrickt, leider fand ich aber diese hier derart konfus und selbst die Charts so verwirrend, dass das überhaupt nicht mit meiner Stricklogik kompatibel war. Da kam kein Strickspaß auf, also habe ich nach dem dritten Versuch aufgegeben und geribbelt. Schlimm genug, im Urlaub krank zu sein, da wollte ich mich nicht auch noch über unklare Anleitungen ärgern.
Schade! Ich hatte mich auf ein großes gemütliches Tuch gefreut. Leider ist bei mir auch die Begeisterung für das andere bekannte Riesentuch, das nach einer dänischen Stadt benannt ist, noch nicht übergesprungen. Ob es daran liegt, dass es seltsamerweise von fast allen Menschen so falsch ausgesprochen wird, dass ich jedes Mal eine Gänsehaut bekomme? Nein, mit „Kohl“ hat die dänische Stadt wirklich nichts zu tun, sie wird mit einem kurzen „O“ gesprochen! Aber egal, ich suche also weiter nach einem schönen großen Schal…
Jedenfalls saß ich da nun mitten in den dänischen Dünen und hatte mehr als genug Strickzeit, aber nur die für das Coral-Reef-Tuch geplante Wolle im Haus – und ein Besuch im nächsten Wollladen war keine Option. Wie gut, dass es Ravelry gibt. Weil ich nicht sicher war, wie weit ich mit meinen drei Strängen, die ich letztes Jahr im Eiderstedter Garnkontor gekauft hatte, kommen würde, schien es mir eine gute Idee, auf Löcher zu setzen. Da bot sich der Mesh-Sweater von Paula M an – und endlich machte das Stricken wieder Freude.
Und was habe ich mich erst gefreut, als dann doch noch meine Männer anreisten. Die zweite Urlaubswoche wurde dann richtig schön, wenn auch viel winterlicher, als gedacht.
Was ich auch nicht gedacht hätte war, wie sehr mich das blöde Virus ausbremsen würde. Zum Glück waren nach ein paar Tagen endlich wieder (langsame!) Strandspaziergänge möglich.
Aber noch einmal zurück zum Sweater: Wie immer habe ich nach dem Abtrennen des Körpers erst die Ärmel gestrickt, allerdings mit viel weniger Maschen, als in der Anleitung angegeben. Meine Sorge darüber, wie sehr der Pullover durch sein dehnbares Muster nach dem Baden wachsen würde, war zum Glück unbegründet. Im Gegenteil, es wurde eine Punktlandung, auch wenn ich das direkt nach dem Abketten kaum gedacht hätte.
Jetzt könnte auch gerne langsam mal Frühling werden… Der ist aber nicht in Sicht, deshalb ein paar schnelle Tragefotos im Regen.
Mein Mesh-Sweater
Die Anleitung: Mesh-Sweater von Paula M, Kaufanleitung bei Ravelry (auch deutsch)
Das Garn: ca. 220 Gramm Taito Pirkanmaa Ohut Pirkkalanka und ca. 100 Gramm Drops Kid Silk, beide in Salbeigrün
Nadelstärke: 4,5
Mehr zu diesem Projekt bei fraustrickt auf Ravelry
Der Mesh-Sweater kommt jetzt für Gela auf die Nadeln. Aber natürlich ohne Flausch und in Greige mit BW-Leinen von BC-Garne.
Das wird für sie der Stolbergerinnerungssweater. Der neuen Teddy von Maschenfein liebt sie auch, aber dass kommt irgendwann dann später. So eine Schnellstrickerin bin ich ja nicht.
Liebe Grüße
Gaby FR und Gela BL
Glückwunsch zum schönen neuen Kuschelflausch in Salbei.
hallo liebe Gabi,
wieder eine Geschichte die nur das Leben schreiben kann.
Tücher können doch keinen Sweater ersetzen. Ich denke, jedes gestrickte Loch wird dich an diese dänische Dünenzeit erinnern. Also feiere die Fertigstellung diesen Pullis besonders.
Du hast die Hürden gemeistert und warst Findig.
Ich wünsche Dir eine lange Resistenz gegen Erreger aller Art.
Aber schön das man ein Strickvirus nicht heilen mag.
Bleib Gesund und viele Grüße aus Freiburg
Gaby
Danke, liebe Gaby!
Recht hast Du, das Strickvirus darf uns gerne erhalten bleiben.