Eine kleine Zeitreise


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Ich schaue nur sehr selten bei Youtube vorbei – wenn, dann entweder auf der Suche nach ganz bestimmten Stricktutorials, oder aber beim Garngemunkel von Thorsten Duit. Ich mag seine angenehm unaufgeregte Art, mit der er berichtet, was er auf dem Herzen und auf den Nadeln hat. Und mit seinem Garngemunkel Nr. 11 hat er mich jetzt auf eine kleine Zeitreise geschickt.

Die Marke Horstia war mir noch von früher ein Begriff, dass in dieser Spinnerei hier ganz in der Nähe aber auch heute noch produziert wird, wenn auch nur in ganz kleiner Besetzung und unter teilweise schwierigen Bedingungen, das war mir neu (zum Beispiel lassen sich die großen Fabrikhallen nicht gut beheizen, bei Kälte arbeiten aber die alten Maschinen nicht). Vor einiger Zeit habe ich mir schon – und das nicht nur wegen Ärger mit Paketdiensten – vorgenommen, meine Garne möglichst vor Ort zu kaufen. Da war die Vorstellung, sogar einen regionalen Garnproduzenten zu finden, ganz besonders verlockend. An drei Tagen in der Woche gibt es einen Fabrikverkauf, also habe ich letzte Woche einen freien Tag genutzt und mich auf den Weg nach Horst gemacht. Und es wurde eine kleine Zeitreise in ein richtiges Wollwunderland.

Die Firma Horstia hat eine lange Geschichte hinter sich, wer sich dafür interessiert, kann hier auf der Webseite schauen, dort gibt es auch einen Online-Shop, aber in natura Wolle gucken ist natürlich viel schöner.

Und nicht nur der Wolle wegen hat sich der Ausflug gelohnt, auch der etwas morbide Charme der alten Fabrikgebäude und die vielen Erinnerungsstücke verstärkten das Gefühl einer kleinen Zeitreise.

Ganz zeitlos ist dagegen die viele Wolle in einer unglaublichen Vielfalt an Qualitäten und Farben.

Gar nicht so einfach, sich da zu entscheiden. Es lohnt sich, für einen Besuch genug Zeit einzuplanen, und auch für einen Plausch unter Strickerinnen und mit der freundlichen Mitarbeiterin, die geduldig alle Fragen zur Produktion und zur (nicht regionalen aber immerhin unbedenklichen) Herkunft der Rohwolle beantwortete. Leider sind die Öffnungszeiten nicht besonders arbeitnehmerfreundlich. Vielleicht könnte man den Fabrikverkauf ja wenigstens an einem Samstag im Monat für Berufstätige öffnen?!

Auch kleine gestrickte Probeläppchen von den einzelnen Qualitäten mit der Angabe einer Maschenprobe würde ich mir wünschen.

Ich habe es dann aber auch so geschafft, etwas Schönes zu finden. Neue Socken für meinen Sohn sind schon auf den Nadeln und der Pullover “Poet”, wie auch meine “Schöne Elfriede” ein Muster aus dem Laine-Magazin No. 6, ist in Planung.

Die Maschenprobe passt genau und abgesehen von den altmodischen Etiketten ist das ein ganz aktuelles, leicht meliertes Garn aus Viskose, Baumwolle und Leinen.

Ein paar andere Garnqualitäten gehen mir auch nicht aus dem Kopf, vor allem zu einer Baumwoll-Leinen-Mischung und einem Woll-Mohair-Garn würde mir gleich ein Verwendungszweck einfallen. Ein guter Grund, bald mal wieder einen Ausflug nach Horst zu machen.

Mit dem Bericht von meiner kleinen Zeitreise schaue ich beim Samstagsplausch von Frau Kaminrot vorbei.

6 Kommentare zu „Eine kleine Zeitreise“

  1. Liebe Zeit,
    soviel Wolle, das gibt es bei uns auf der Alb, ich weiss nur nicht den Namen, da fährt meine Bekannte immer hin und kauft Sockenwolle.
    Die ist immer ganz begeistert davon. Ich war noch nie dort und kaufe meine Wolle da, wo ich sie immer kaufe.
    Das lohnt sich bei mir nicht.

    Lieben Gruß Eva
    die gar nicht wüßte, was sie alles stricken soll. Im Moment sitze ich an einem Pullover und der wird wirklich schön, aber das dauert einfach. Eine Tasche wird gehäkelt, aber alles dauert eben.

  2. Was für ein Shopping-Traum! Gut dass ich am anderen Ende der Republik wohne, denn so viele Verlockungen auf einmal würden mich ganz schön rotieren lassen! Online bestelle ich Garn allerdings auch so gut wie nie; zum Glück habe ich ich einen ausgezeichneten Wolladen, nur eine Lacestranglänge entfernt. Trotzdem – vielen Dank in den schönen Einblick. Und falls ich mal in den Norden komme, weiß ich schon, welchen Abstecher ich einplanen muss …

    Liebe Grüße Ute

  3. Guten Morgen!
    So schöne Bilder. Das ist bestimmt ein schöner Tag gewesen. Hast du viel nach Hause tragen müssen. Ich bin gespannt was du zauberst!
    Liebe Grüße
    Karin

  4. Super, ich mag solche nostalgischen Läden sehr…unweit von uns gibt es auch einen solchen: gebrasa. Da fahr ich immer wieder gerne hin…warum auch immer alles wegreißen und neu machen, wenn doch alle Gegenstände sauber und gepflegt und nicht beschädigt sind!

    Liebe Grüße
    Augusta

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