Die Sache mit der Komfortzone… Mein neues Tikva-Top

Ich kann gar nicht sagen, warum es mir das Design für das Tikva-Top von Lydia Rhabarber auf Anhieb so angetan hatte, denn eigentlich sind solche Teilchen eher außerhalb meiner Komfortzone: Kurz geschnitten, keine oder nur wenig Mehrweite und lediglich kleine Träger – so etwas stricke ich nicht nur selten, ich trage so etwas auch eigentlich nur auf meiner Terrasse, wo niemand so genau hinsieht…

Und trotzdem, es war Liebe auf den ersten Blick… Wie praktisch, dass ich für die Reise zum Wollfestival noch ein kleines Unterwegs-Strickprojekt suchte. Weil ich mir aber trotzdem auch sehr unsicher war, habe ich erst einmal zu einem günstigen Garn gegriffen. Günstig, aber so schön grün, dass schon die Farbe mir Lust aufs Stricken macht.

Meine Idee war, dass alle Ränder eine ähnliche Optik haben sollten, und so gerne ich auch italienische anschlage und abketten, hier habe ich mich für den Chinese-Waitress-Cast-On-With-Crochet-Hook entschieden. Hört sich schlimmer an, als es ist, und vor allem sieht es schön aus…

Gestrickt wird das Top von unten nach oben. Ich habe mich natürlich für die längere Version entschieden, das war einfach, aber bei der Größenwahl hatte ich doch wieder meine Schwierigkeiten. Ganz klar war, dass ich mir doch ein kleines bisschen Mehrweite wünschte. Dumm nur, dass meine Maschenprobe nicht so ganz hinkam. Schließlich habe ich mich für die Größe 5 entschieden – und natürlich hätte es auch ruhig eine (halbe) Größe weniger sein können. Dagegen kann ich einfach nichts machen.

Die Anleitung ist wirklich einfach, allerdings ist meiner Meinung nach genau bei der Größe 5 ein Fehler in der Anleitung für das Rückenteil, also musste ich erst einmal ribbeln und ein bisschen denken und rechnen. So wild war es dann aber doch nicht, und so ist es tatsächlich schon fertig, auch wenn ich auf der Reise nach Kassel und auch dort kaum zum Stricken gekommen bin.

Insgesamt bin ich auch ganz zufrieden mit dem Ergebnis, sollte ich es noch einmal stricken, dann würde ich aber wahrscheinlich ein paar kleine Modifikationen machen, damit das Vorderteil etwas schmaler, die Träger dafür aber etwas breiter werden. Und ein bisschen kleiner würde ich es auch stricken, auch wenn die Maße des fertigen Teils genau zwischen Größe 4 und 5 liegen und Größe 4 mir damit vermutlich doch ein wenig kleine würde.

Jetzt ist nur die große Frage, ob ich mich damit aus meiner Komfortzone wage und es auch mal in der Öffentlichkeit trage. Zu meiner wild gemusterten grünen Hose passt es ganz wunderbar – nur bin ich mir nicht so ganz sicher, wie viel Arm ich eigentlich zeigen möchte. Aber im Moment ist es mir sowieso nicht warm genug, weshalb ich auch nur Wohnzimmerfotos gemacht habe. Aber hier ist ja auch schließlich meine Komfortzone…

Mein Tikva-Top

Eine kostenpflichtige, deutsche Anleitung von Lydia Rhabarber, gekauft bei Ravelry
Das Garn: 310 Gramm Drops Cotton Merino in der Farbe Dunkelgrün (22),
Gestrickt mit Nadelstärke 3,5 in der Größe 5

4 Kommentare zu „Die Sache mit der Komfortzone… Mein neues Tikva-Top“

  1. Auch ich finde, dass dir das Top wunderbar steht!
    Zu schade, es nicht außerhalb der Komfortzone zu tragen. Trau dich!
    Liebe Grüße
    Elisa

  2. Das Top steht dir ganz ausgezeichnet und du solltest es unbedingt ( sobald das Wetter es zulässt) auch in der Öffentlichkeit tragen! Liebe Grüsse aus Ostfriesland,
    Susanne

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